Ferienspiele in Erbes-Büdesheim

Für das Papageien-Team beginnt die Spielerallye im Bürgerhaus. „Jaaa, Turnen!“, freut sich Sophia und durchläuft den von der Jugendfeuerwehr aufgebauten Geräteparcours in gerade einmal 37 Sekunden. Auch an der nächsten Station geht es um Geschwindigkeit.

Da muss die ganze Gruppe gemeinsam mit dem Handicap von Sumo-Ringer-Anzügen einen Feuerwehrschlauch aufwickeln. Hier ist Jan Blätz anzutreffen, der ausrichtende Jugendwart der Feuerwehr, der schon mitgeholfen hat, als die Freie Wählergruppe vor 20 Jahren erstmals Ferienspiele für Erbes-Büdesheimer Kinder der ersten bis sechsten Klassen angeboten hat. Dasselbe gilt auch für Silke Lebkücher, die die Papageien-Gruppe von Station zu Station führt. „Es macht mir Spaß, etwas für die Kinder zu tun“, sagt sie zur Begründung für ihr ehrenamtliches Engagement. Gerade heute bekommt sie das von Estelle honoriert, die „der besten Erzieherin der Welt“ ein paar unterwegs gepflückte Blüten überreicht. Vor einem alten Keller sitzen Louis und Paul und haken ab, wie viele der 34 Gegenstände sich die Kinder innerhalb von fünf Minuten einprägen konnten. Im Gemeindehaus gilt es mit verbundenen Augen, durch Schmecken, Tasten oder Riechen herauszufinden, was man gerade  präsentiert bekommt.

Ganz schön anspruchsvoll ist das Activity-Ratespiel nicht nur für die Kinder, „Singvogel“ oder „Linkshänder“ aus Pantomime, Zeichnung oder Erklärung ihrer Mitspieler erraten sollen. Wenn man es weiß, ist Bens niedliche „Springmaus“ auch sehr gut zu erkennen. Dmitry gibt sich jedenfalls redlich Mühe, den Kindern bei dem Erwachsenenspiel zu Erfolgserlebnissen zu verhelfen.
Für die Spielerallye werden immer besonders viele Helfer gebraucht, diesmal 15 für die 27 angemeldeten Kinder. Dastehen auch wieder die Eltern Blätz für die Schwammwerfstation zur Verfügung, die bei herrlichem Badewetter nicht nur für die „Biressemer Buwe“ den feuchtfröhlichen Höhepunkt bildet. Mit sichtlicher Freude erklärt Dieter Blätz, wie man mittels einer Vielzahl von Schwämmen das meiste Wasser über einen Sichtschutz in den bereitgestellten Eimer bekommt. Nachdem auch die ortskundlichen Fragen entlang des Weges beantwortet sind, gibt es während der Auswertung der Laufzettel die obligatorische Stärkung. Sehr zufrieden erreicht das Papageien-Team einen der beiden zweiten Plätze hinter der laut jubelnden „Girl-Power“. Auch die Dritt- und Viertplatzierten müssen sich nicht ärgern, denn das Eisauto ist für alle gekommen.

Während es in den ersten Jahren Ehrensache für die Organisatoren war, die Helfer alle aus den eigenen Reihen zu rekrutieren, war man bald froh, dass sich Vereine fanden, die ein eigenes Angebot komplett organisierten. Sehr früh kam außer der Feuerwehr auch der Schützenverein mit seinem Bogenschießangebot dazu, zu dem die Helfer die Teilnehmerinnen nur hinführen müssen. Sehr beliebt ist auch „Spiel und Spaß mit dem Ball“, der Nachmittag, den Jörg Koltes, der Trainer der Fußballjugend, in Händen hat. Erstmals waren diesmal die jungen Landfrauen in den Ferienspielen aktiv. Sie organisierten nicht der Landfrauentradition folgend einen Kochnachmittag, sondern einen in den letzten Jahren vermissten Ausflug. Der führte durchs Aulheimer Tal in die  Geistermühle, wo Jutta Zimlich-Müller eine interessante Führung anzubieten hatte. Den Abschluss der beliebten Aktion, an der, wenn es der Platz erlaubt, auch auswärtige Kinder teilnehmen dürfen, bildet die inzwischen schon traditionelle Kinder-Kinonacht. Die hat das Ehepaar Gonsberg/ Gosing vor ein paar Jahren erfunden und bietet sie mit weiteren Helfern nebst leckerer Kinderbowle und stilgerechtem Popcorn-Becher in seinem Hof an. Ein lebendiges Konzept, das die erste Beigeordnete Yvonne Stern auch seitens der Ortsgemeinde unterstützt.

Roswitha Wünsche-Heiden