Vor 10 Jahren, im August 2005 wurde der Partnerschaftsvertrag mit unserer französischen Partnerschaftsgemeinde Maurepas-Leforest geschlossen. Doch bereits im Jahr 2002 gab es Verbindungen zu diesem im Ersten Weltkrieg total zerstörten Dorf. Diese Kontakte waren durch den Erbes-Büdesheimer Bürger und Polizeibeamten Ewald Lind hergestellt worden, der seit Jahren als Mitglied der „International Police Agency“ (IPA) an den Gedenkfeiern der Sommeschlacht teilnahm.
Es folgten der Besuch einer Erbes-Büdesheimer Gemeinderatsdelegation in Frankreich und ein Gegenbesuch der Franzosen im Jahr 2003 in Erbes-Büdesheim. Im Sommer 2004 fuhr eine Erbes-Büdesheimer Jugendgruppe in die zukünftige Partnergemeinde, arbeitete auf einem deutschen Soldatenfriedhof, lernte die Schlachtfelder und Gedenkstätten kennen und war begeistert von der französischen Gastfreundschaft, den Stränden am Ärmelkanal und dem Asterix-Park.
Ebenfalls 2004 enthüllte der damalige Beigeordnete Egon Stibi, begleitet von seinen Enkeln die Partnerschaftsschilder, während die Partnerschaft offiziel 2005 in Erbes-Büdesheim unterzeichnet wurde. Die Partnerschaftsurkunde finden Sie unten.
Seitdem gab es einen regen Austausch mit jährlichen Besuchen, in denen sich die Bürgerinnen und Bürger jedesmal durch gemeinsame Aktivitäten und gelungene Feste näher kamen und besonders auch unter der Jugend viele Freundschaften entstanden.
Zum diesjährigen Besuch der Partnergemeinde vom 14.bis 17, Mai findet unsererseits am Samstag, 16. Mai, 18 Uhr eine Feierstunde zum Jubiläum statt. Auch zum nachfolgenden deutsch-französischen Abend und zum Besuchsprogramm ist die Bevölkerung herzlich eingeladen.
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Um eine große Idee umzusetzen, braucht es Leute, die kraftvoll vorangehen und viele Schultern, die sie über die Jahre hinweg weitertragen. Das gilt auch für nichts Geringeres als Frieden und Freundschaft zwischen den Völkern. Seit zehn Jahren gibt es bezüglich der Partnerschaft zwischen Erbes-Büdesheim und Maurepas-Leforest beides und der Enthusiasmus der Beteiligten ist ungebrochen.
Dass dieser Erfolg auch höheren Orts gewürdigt wird, wurde bei dem Festakt im Bürgerhaus Erbes-Büdesheim offensichtlich, als Bernard Théry mit der Verleihung der Ehrennnadel des Landes Rheinland-Pfalz aus der Hand von Ministerialdirektor Randolf Stich vom Innenministerium und den Grüßen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer geehrt wurde. Théry ist der Präsident des französischen Partnerschaftsvereins „Die Friedenstaube des 50. Breitengrades“ und hat nicht nur von französischer Seite die Initiative zu dieser Partnerschaft ergriffen, sondern sich zusammen mit Karl-Heinrich Sailler in den vergangenen zehn Jahren unermüdlich an der Umsetzung der Idee zur Völkerverständigung eingesetzt. „Wer sich kennt und schätzt, schießt nicht aufeinander“, hieß es in der Festrede von Ortsbürgermeister Sailler, die der erste Beigeordnete Dr. Karlheinz Tovar vortrug. Der Landtagsvizepräsident Heinz-Hermann Schnabel, der im Jahr 2005 zusammen mit seinem damaligen Amtskollegen Ortsbürgermeister Claude Barloy den Partnerschaftsvertrag unterzeichnet ging in seiner Rede auf die ersten Initiativen von Einzelpersonen und Vereinen zu dieser Partnerschaft ein. Aus den Grußworten der Ehrengäste Marcus Held (MdB), Bürgermeister Steffen Unger (Verbandsgemeinde Alzey-Land), Dominique Camus (ehemaliger Conseiller Général des Départements „Somme“), Bruno Fossé (Bürgermeister von Maurepas), Didier Samain (Bürgermeister von Guillemont) und Pfarrer Eric Bohn war viel Lob und Anerkennung zu hören.
Erstmals lag die Verantwortung für das Partnerschaftstreffen bei dem dreiköpfigen Vorstand des kürzlich gegründeten Erbes-Büdesheimer Partnerschaftsvereins. Souverän führte die Vorsitzende Gabi Schüller durch das viertägige Programm. Vanessa André stand als Übersetzerin zur Verfügung und moderierte den deutsch-französischen Abend, während Michael André für eine professionelle Organisation des viertägigen Besuches der 45 Personen sorgte. Zu dem Erfolgskonzept gehört die Unterbringung in Gastfamilien zur Pflege der vielfach schon seit zehn Jahren bestehenden Kontakte.
Das Programm sah diesmal eine Rheinfahrt mit einer Stadtführung durch Bacharach, eine Besichtigung des Selit-Werkes und die gemeinsame Gedenkfeier am Kriegerehrenmal auf dem Friedhof vor. Absoluter Höhepunkt war wie immer der deutsch-französische Abend im Bürgerhaus. Dieser wird von Gästen und Gastgebern mit den in den vergangenen Monaten einstudierten Tänzen und Liedern gestaltet. Diesmal hatte man auch eine Gruppe von Grundschülern und die Tanzgruppen der Biressemer Narre zu Gast und konnte sich an dem von den Gästen gesponserten Feuerwerk erfreuen. Bei ausgelassener Stimmung wurde noch bis in die Morgenstunden getanzt, ehe das Treffen beim gemeinsamen Frühstück ausklang. Gabi Schüller dankte allen, die sich auf vielerlei Weise eingebracht hatten und gab der Hoffnung Ausdruck, dass eine geplante Fahrt in die Picardie neue Jugendliche zur Teilnahme an der Partnerschaft motivieren werde.